Diese Veranstaltung stand ganz im Zeichen der „Faszination Vielfalt“. 6 hochkarätige Trainer und Ausbilder referierten und demonstrierten an 2 Tagen verschiedene Reitweisen und Ausbildungsmethoden. Den Auftakt machte Alfonso Aguiliar. Der mexikanische Tierarzt gilt als Pionier des Horsemanship. Sein Fokus liegt auf der Verhaltensweise der Pferde. Anhand der Herzfrequenzmessung bei Pferden im Trailparcours stellte er sehr einleuchtend dar, dass das Verhalten der Pferde nicht immer dem tatsächlichen Stress entspricht. Weiter ging es mit Stefan Schneider, der die Ausbildung vom Boden aus vorstellte. Anschaulich erläuterte er die Ausbildung von Jungpferden am langen Zügel bis hin zur Piaffe. Danach stellte Uta Gräf die klassische Dressurausbildung vor. Die erfolgreiche und äußerst sympathische Dressurreiterin steht für artgerechtes Training und feines Reiten. Auch bei ihrer Vorstellung demonstrierte Uta Gräf sehr authentisch, dass dem Reiter und dem Pferd das Dressurreiten richtig Spaß machen kann. Anschließend stellte Mike Geitner seine selbst entwickelte Trainingsmethode vor. Anhand einer praktischen Demonstration mit einem gerittenen Pferd und einem Pferd am langen Zügel erläuterte er die Wirkungsweise der Dualaktivierung anhand der blauen und gelben Gassen. Nach dieser Vorstellung zeigte Peter Pfister, wie man die Kommunikation mit dem Pferd so verfeinert, so dass das Pferd seinem Menschen völlig frei und auf kaum wahrnehmbare Zeichen folgt. Als letzten Seminarteil am Samstag stellte Ute Holm das Westernreiten vor als eine vielseitige Arbeitsreitweise mit unterschiedlichen Disziplinen. Hier begeisterte vor allem das Cutting, bei dem das Pferd unglaublich schnell die Richtung wechseln muss, damit das „Rind“ nicht in die falsche Richtung laufen kann.

Am Abend wurde ein abwechslungsreiches Showprogramm geboten. Peter Pfister und seine Tochter Steffi Schade zeigten eine beeindruckende Freiheitsdressur mit insgesamt 4 Pferden. Anschließend gab es ein Pas des Deux der etwas anderen Art mit Uta Gräf und Stefan Schneider. Den Abschluss gestaltete Mike Geitner mit seiner Comedy-Show.

Ein Teil der Eintrittsgelder für das Abendprogramm spendete der Reitverein an „Reiter für Afrika“, eine Initiative des Vereins „Partnerschaft für Afrika e.V.“, dessen Gründungsmitglieder zu einem großen Teil in der Reiterwelt vernetzt sind. Seit über zehn Jahren ist "Partnerschaft für Afrika" aktiv in der Reiterszene und unterstützt mit Spendengeldern Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Afrika.

Der zweite Seminartag wurde mit einer Diskussionsrunde eröffnet zu dem Thema "Schulterherein – das Fundament der Seitengänge". Die 6 Trainer erörterten diese Thematik sehr ausführlich unter Einbeziehung des Publikums. Danach erläuterten Stefan Schneider und Mike Geitner ihre Ausbildungsmethoden und zeigten dem Publikum neue und praktische Ideen in der Bodenarbeit. Weiter ging es mit Uta Gräf und Ute Holm, die die Gemeinsamkeiten des Dressurreitens und des Westernreitens  analysierten und praktisch demonstrierten.

Der folgende Programmpunkt mit dem Titel "Spaziergang oder gezieltes Trainingsprogramm? Effekt der Equikinetic – Herzfrequenzmessung während der Longenarbeit“ wurde von Michael Geitner und Alfonso Aguilar gestaltet. Das Publikum konnte anhand der an die Wand projizierten Herzfrequenz des an der Longe gehenden Pferdes mit verfolgen, wie man dieses Training gezielt für eine Leistungsverbesserung einsetzen kann.

Anschließend führten Ute Holm und Alfonso Aguilar vor, wie spannend die tägliche Arbeit mit dem Pferd auf einer Ranch sein kann anhand verschiedener Disziplinen wie z.B. der Umgang mit dem Lasso, Rinderarbeit oder Trail.

Mit seiner Tochter Steffi Schade zeigte Peter Pfister als Weiterentwicklung der Freiheitsdressur am Boden, dass auch beim Reiten Schritt für Schritt auf die Zäumung verzichtet werden kann. Steffi Schade stellte dies in einer wunderbar harmonischen Darstellung mit ihrer Stute Zoe vor.

Weiter ging es mit Uta Gräf und Stefan Schneider, die sehr anschaulich demonstrierten, was die Skala der Ausbildung als Grundlage für Working Equitation und klassische Dressur bedeutet und stellten das Ergebnis vor: Feine Hilfengebung und minimale Einwirkung.

Der letzte Seminarteil wurde von Alfonso Aguilar und Peter Pfister gestaltet, die sich dem Thema „Das Bosal - eine reitweisenübergreifende Zäumung?!“ widmeten.

Bei allen Programmpunkten wurden die Zuschauer mit einbezogen und auch während der Pausen gab es immer wieder die Gelegenheit, sich mit den Referenten auszutauschen.

Die Referenten und Organisatoren, allen voran Sven und Corinna Weisser, waren sich einig, dass diese Veranstaltung mit fast 200 Besuchern pro Tag, ein voller Erfolg war.